Mit einem Weinkühlschrank Wein richtig lagern

Mit einem Weinkühlschrank kann Wein optimal gelagert werden. Wein richtig lagern ist wichtig, denn Wein ist ein Produkt, das sich von anderen Getränken und Nahrungsmitteln in einem Punkt massiv unterscheidet. Er hat eine optimale Lebensdauer. Wird diese überschritten oder wird der Wein falsch gelagert, verliert der Wein an Qualität. 

Bist du ein Weinliebhaber und möchtest deine Flaschen unter optimalen Bedingungen lagern, kann dieser Artikel interessant für dich sein. du erhälts Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Welche Kriterien gilt es beim Kauf eines Weinkühlschranks zu achten?
  • Welche Weinschränke sind empfehlenswert?
  • Warum ist es wichtig, Wein richtig zu Lagern?
  • Welche Umweltfaktoren beeinflussen beim Lagern den Geschmack des Weins?

Bevor wir zu den Hintergrundinformationen der optimalen Weinlagerung kommen, starten wir mit den wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Weinkühlschranks. Wir haben vor kurzem selber eine Investition in einen hochwertigen Weinkühlschrank getätigt (einen Liebherr Weinkühlschrank für knapp 1.400 Euro) und schildern euch, wie wir hier vorgegangen sind.

Mit 9 Kriterien zum optimalen Weinkühlschrank

Wir haben viel Zeit in die Recherche gesteckt und uns auch einige Testberichte durchgelesen. Sehr hilfreich waren dabei die echten Kundenbewertungen auf Amazon. Einige als gut getestete Weinschränke sind bei den Kunden schlichtweg durchgefallen.

Hier die aus unserer Sicht wichtigsten Kriterien in Form von Fragen. Diese solltet ihr euch am besten vor der Recherche selber beantworten:

  1. Fassungsvermögen: Wie viele Flaschen wollt ihr lagern? Sollen es nur ca 40 oder gar 240 Flaschen sein?
  2. Preis und Qualität: Ist euch der Preis wichtiger als langlebige und gute Qualität? Beide Kriterien hängen stark von einander ab. Es gibt Weinkühlschränke für 200 Euro. Doch wenn man sich die Bewertungen der Kunden durchliest, lernt man schnell: Wer billig kauft, der kauft meist zweimal.
  3. Kundenbewertungen: Will man sich auf diese verlassen? Oder auf einen Testbericht? Wir glauben, dass verifizierte Kundenbewertungen bei Amazon ein objektives Urteil darstellen. Wir haben uns immer 3-4 Bewertungen pro Weinkühlschrank, der in die engere Wahl gekommen ist, durchgelesen. Überschneiden sich die Bewertungen in den Aussagen, erhält man ein realistisches Bild.
  4. Design: Wie soll der Kühlschrank aussehen? Soll er ein Eye-Catcher im Wohnzimmer sein oder steht er im dunklen Keller? Das Design ist am Ende reine Geschmacksache, kann sich aber sehr deutlich im Preis niederschlagen.
  5. Innenbeleuchtung: Wollt ihr eine Lampe im Weinschrank? Das ist vor allem dann wichtig, wenn er im Keller steht oder von dem Gerät ein Beleuchtungseffekt ausgehen soll.
  6. Temperaturzonen: Benötigt ihr einen Zwei-Zonen-Weinkühlschrank für unterschiedliche Getränke? Bei zwei Zonen kann man unterschiedliche Temperaturen für Rotwein (um die 15 Grad) und Weißwein bzw. Sekt oder Champagner einstellen. Wir lagern allen Wein bei einer Temperatur von 15 Grad. Wollen wir einen Weißwein trinken, kommt er vorher in den richtigen Kühlschrank.
  7. Belüftung: Ist euch eine konstante Luftfeuchtigkeit im Weinschrank wichtig? Dann solltet ihr euch für einen entscheiden, der einen integrierten Ventilator hat. Das schützt die Korken von teuren Weinen vor dem Austrocknen und verhindert damit einem Qualitätsverlust.
  8. Service: Wie wichtig sind euch Lieferung und Kundendienst? Die Qualität dazu erfährt man auch ganz gut durch das Lesen der Kundenbewertungen. Wir haben unseren Weinkühlschrank auf Amazon gekauft und waren mit dem Service des Händlers extrem zufrieden.
  9. Energieverbrauch: Bei allen Produkten kann man die Effizienzklasse und damit den Stromverbrauch bewerten. Uns war es wichtig, dass dieser im “grünen Bereich” (also mindestens A) liegt.

Wenn ihr euch die Fragen vor der Recherche durchlest Notizen durch Wichtigkeit der einzelnen Punkte macht, könnt ihr zielgerichteter suchen und spart dadurch eine Menge Zeit.

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Weinflaschen richtig lagern

Die erste Frage bei der Lagerung von Wein betrifft die Weinfalsche selber. Die Weinflaschen sollten horizontal liegend gelagert werden. So bleiben Wein und Korken stets in Kontakt. So bleibt der Korken feucht und stark. Dies ist besonders dann wichtig, wenn der Wein lange gelagert werden soll. Grundsätzlich gilt das aber für alle Weine, die mit einem Korken verschlossen sind. Auch im Weinkühlschrank werden Weinflaschen in der Regel liegend gelagert.

Ausnahme: Weine mit Schraubverschlüssen oder Glaskorken müssen nicht liegend gelagert werden. Durch den Schraubverschluss ist die Flasche dicht und eine Oxidation des Weins aufgrund eines zu trockenen Korkens stellt keine Gefahr dar. Feuchtigkeitsveränderungen sind also nicht zu befürchten.

Warum Wein überhaupt reifen lassen?

Was passiert in der Flasche und wodurch unterscheidet sich älterer Wein von jungem Wein? Sollten Weine nicht so jung wie möglich getrunken werden, um den Geschmack bestmöglich zu erhalten?

Vorweg sei gesagt, dass sich nicht jeder Wein zum Lagern eignet. Zum Großteil sind es Rotweine, die sich für eine lange Lagerung eignen. Bei diesen hilft die Alterung, alle Weinkomponenten zu harmonisieren. Wein, der in der Flasche reift, erfährt eine sogenannte reduktive Alterung. Das bedeutet, dass der Alterungsprozess nicht durch Sauerstoff induziert wird, im Gegensatz zur Reifung im Fass. Die Reifung in einem Fass wird als oxidative Alterung bezeichnet.

Obwohl eine Flasche Wein eine reduktive Alterung durchläuft, diffundiert eine kleine Menge Sauerstoff durch den Korken. Das ist gerade genug Sauerstoff, um mit den Tanninen und Farbverbindungen zu interagieren. Im Ergebnis wirken die Tannine weicher und weniger intensiv. Gleichzeitig beginnt durch die Zuführung von Sauerstoff der Farbverlust.

Doch wohin gehen Tannine und Farbestoffe? Tannine und Farbverbindungen zerfallen und bilden Sedimente. Sedimente sind feine Feststoffe, die sich mit der Zeit vom Wein absetzt. Zur gleichen Zeit entwickeln sich Aromen und Bouquets. Der Genuss dieser neuen Aromen und des neuen Bouquets balanciert die Komponenten des Weins neu. Es ist diese Balance, die das Altern eines guten Weins lohnenswert macht.

Die vier wichtigsten Faktoren zur Lagerung von Wein

Welche Faktoren beeinflussen die Qualität und die Langlebigkeit eines Weins? Es sind die folgenden Schlüsselfaktoren, die man auch mit einem Weinkühlschrank optimieren kann.

  • Temperatur,
  • Feuchtigkeit,
  • Vibration und
  • Licht

Jeder dieser Faktoren kann sowohl den Geschmack des Weins, als auch seine Langlebigkeit beeinflussen. Wein richtig lagern hilft bei jedem der vier Faktoren, die Qualität des Weins so lange wie möglich zu bewahren.

Die Temperatur – Konstant im Weinschrank

Die Temperatur, bei der ein Wein gelagert wird, kann Alterung und Geschmack stark beeinflussen. Die Entwicklung des Weins ist eine Reihe komplexer chemischer Reaktionen, die zumeist sehr langsam ablaufen und eben durch die Temperatur beeinflusst werden können. Der chemischen Lehre nach nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit mit steigender Temperatur zu. Deshalb altert ein Wein bei wärmeren Temperaturen schneller als bei niedrigeren Temperaturen. Wird ein Wein zu warm gelagert, werden insbesondere die Fruchtaromen miteinander vermengt. Man schmeckt im Extremfall keine der Fruchtaromen mehr heraus. Der Wein schmeckt nach einer langen zu warmen Lagerung einfach nur noch nach Konfitüre.

Des Weiteren führt eine erhöhte Temperatur zu einer Ausdehnung des Weins in der Flasche. Durch die Ausdehnung der Flüssigkeit entsteht ein Druck auf den Korken. Dadurch wird dieser möglicherweise aus dem Flaschenhals herausgedrückt. Wenn dies geschieht, wird der Wein Sauerstoff ausgesetzt und verdirbt schnell.

Was ist die ideale Temperatur für die Lagerung von Wein?

Experten führen meist die normale Kellertemperatur als Antwort an. Diese beträgt zwischen 13 und 15 Grad Celsius. Dies ist die Temperatur von Höhlen und alten Kellern, in denen Wein lagern wohl am besten funktioniert. Verfügt man nicht über einen optimal temperierten Keller, bietet sich ein Weinkühlschrank an, bei dem die Temperatur konstant gehalten werden kann. Minimale Schwankungen sind aber auch hier möglich, zum Beispiel durch extreme Außentemperaturschwankungen oder häufiges Öffnen des Weinschrankes.

Temperaturschwankungen sind für die Reifung von Weinen nicht vorteilhaft und sollten unbedingt vermieden werden. Durchläuft der Wein immer wieder Zyklen mit unterschiedlichen Temperaturen, verändert sich der Geschmack zu Ungunsten des Weins.

Die Luftfeuchtigkeit – Am besten 15 Grad

Die Luftfeuchtigkeit bei der Lagerung ist für die Reifung des Weins von extremer Bedeutung. Die ideale Luftfeuchtigkeit beträgt 75 Prozent. Dies bietet genug Feuchtigkeit, um den Korken geschmeidig und flexibel zu halten. Die Flexibilität des Korkens ist notwendig, um die dichtung zwischen Korken und Flasche zu erhalten. Ansonsten wird der Wein schnell der Oxidation ausgesetzt.

Unberührte Weinetiketten – Vorsicht bei zu feuchter Lagerung

Was passiert mit dem Wein bei zu hoher Feuchtigkeit? Überschüssige Feuchtigkeit an der Außenseite der Flasche hat keinen direkten Einfluss auf den Wein. Effekte hat sich jedoch auf den Korken und das Etikett.

Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann möglicherweise Schimmel und Mehltau entstehen. Dieser kann sich auf dem Korken oder dem Etikett ausbreiten. Das Etikett kann sich auch von der Flasche ablösen, wenn Klebstoff auf Wasserbasis verwendet wurde. Oder es verliert an Qualität, wenn sich die Papierfasern in der feuchten Umgebung verändern. Auf den Weingeschmack hat dies zwar keinen Einfluss, sieht aber dennoch nicht schön aus. Auch könnte es sich negativ auf den Wert des Weins auswirken. Weine, die zu Investitionszwecken eingelagert werden, benötigen im Idealfall unberührte Etiketten, um den höchsten Wertzuwachs zu erzielen.

Eine niedrige Luftfeuchtigkeit hat noch schlechtere Auswirkungen auf einen Wein. Bei niedriger Luftfeuchtigkeit, selbst bei nur 50 Prozent, verliert der Korken Feuchtigkeit. Wenn der Korken Feuchtigkeit verliert, beginnt er zu schrumpfen. Dadurch wird die dichtung zwischen Korken und Wein beeinträchtigt. So kann Sauerstoff in die Flasche eindringen oder der Wein sogar auslaufen.

Wein kann bei zu geringer Luftfeuchtigkeit mit “Sauerstoff infiziert” werden. Diese Infektion kann Wein in Essig verwandelt. Der Sauerstoff reagiert mit dem Alkohol im Wein und erzeugt dann ein sherryartiges Apfelaroma. In jedem Fall schmeckt der Wein dann nicht mehr und verliert an Wert.

Vibration – Wein nicht im Küchenkühlschrank lagern

Chemiker wissen, dass Moleküle schnell aufeinander stoßen müssen, um eine chemische Reaktion hervorzurufen. Dies kann zum Einen durch eine Erhöhung der Temperatur erreicht werden. Ein anderer Weg ist mittels Ultraschall. Ein hoher Pegel von Schallwellen sorgt dafür, dass Moleküle aufeinander wirken und chemische Reaktionen hervorrufen.

Dies gilt auch für die Moleküle im Wein. Vibriert der Wein, passiert etwas mit ihm. Eine konstante Vibration hat die gleiche Wirkung wie Ultraschall. Die Moleküle des Weins werden mit größerer Geschwindigkeit “ineinander gepresst”. Genau wie bei einer zu hohen Temperatur, beschleunigt eine erhöhte Vibration die Alterung eines Weins. Sie kann dadurch die Entwicklung unerwünschter Aromen in der Flasche ermöglichen.

Vibrationen oder ruckartige Bewegungen sind suboptimal für die Lagerung von Wein, vor allem von Rotwein. Da die Ablagerungen so fein sind, kann es Tage dauern, bis der Wein wieder geklärt ist.

Das Licht – Dunkel im Weinkühlschrank

Licht ist ein wichtiger und langfristiger Faktor bei der Alterung von Wein. Die Farbverbindungen in Rotweinen (Anthocyane) absorbieren ultraviolettes Licht. Weine müssen vor UV-Licht geschützt werden, da die Strahlen die Anthocyane zur Bildung freier Radikale veranlassen.

Diese freien Radikale beginnen wiederum mit anderen Verbindungen im Wein zu interagieren, was zu Fehlgeschmack und unerwünschten Aromen führt. Daher wird Wein in dunkelbraune oder grüne Flaschen abgefüllt. Nur wenige Weine, vor allem die, die früh getrunken werden sollen, werden in klare Flaschen abgefüllt. Die meisten Weinkeller haben keine Fenster. Sie werden nur Glühbirnen oder Kerzenlicht beleuchtet. Durch diese wir so gut wie keine UV-Strahlung erzeugt.

In jedem Haus gibt es einen Ort, an der der Wein am schlechtesten aufbewahrt wird. Doch viele Menschen bewahren ihn genau dort auf. Die Frontseite des Kühlschranks ist der schlechteste Ort für die Lagerung von Wein. Denn diese ist einer übermäßigen Hitze ausgesetzt, da der Kühlschrank die Wärme aus dem Innenraum zieht und sie nach hinten abführt. Zudem ist er übermäßigen Vibrationen ausgesetzt, wenn der Kühlschrank ein- und ausgeschaltet wird. Der Wein ist in einem normalen Kühlschrank zudem niedriger Feuchtigkeit und Licht ausgesetzt, da die meisten Küchen Fenster haben.

Unser Tipp: Dann doch lieber einen guten Weinkühlschrank nutzen und diesen im dunklen Keller platzieren.

Videos zu Weinkühlschränken