Wein enthält Alkohol – soweit bekannt. Aber wieviel genau? Die Kennzeichnung des Alkoholgehalts bei Wein (und allen anderen alkoholischen Getränken) erfolgt i.d.R. in Volumenprozent. Da steht dann bspw. 13,5 %vol oder Vol-% auf dem Etikett. In einer 750 ml Weinflasche befinden sich demnach 101,25 ml Alkohol bzw. 81 g Alkohol (wird mit dem Faktor 0,8 umgerechnet, da Alkohol leichter ist als Wasser – ein Liter Alkohol wiegt knapp 800 Gramm).
Aber warum heißt das Volumenprozent und nicht einfach Prozent – wüsste ja schließlich auch jede*r, was gemeint ist. Richtig, aber es wäre eben nicht ganz korrekt. Denn: Der Volumenanteil (Raumanteil) ist nicht identisch mit dem Masseanteil. Und hiermit herzlich Willkommen in unserer beliebten Abteilung „komplizierte Sachen noch komplizierter erklärt“: Würde man 50 Liter Wasser mit 50 Litern Alkohol vermengen, bekäme man wider Erwarten kein 100 Litergemisch heraus (sondern rund 96 Liter), ebensowenig einen Alkoholgehalt von 50 Prozent (sondern rund 52 Prozent, denn in den 96 Litern Gemisch befinden sich ja 50 Liter Alkohol).
Bei dem Zusammenkippen erwärmt sich die Mischung und das Volumen verringert sich. Volumenkontraktion nennt man das. Der Volumenverlust kann beim Mischen verschiedener Flüssigkeiten auftreten, wenn diese eine unterschiedliche Dichte haben. In diesem Fall hat Alkohol eine geringere Dichte als Wasser. Als beliebtes Beispiel zur Veranschaulichung halten meist kleinere und größere Kügelchen her: Werden die vermengt, können sich die kleineren Kügelchen auch in den Zwischenräumen der größeren Kügelchen ansammeln. Dadurch verringert sich im Gesamten das Volumen. Äh, was genau wollten wir nochmal erklären? Ach genau, Volumenprozent. Diese Angabe verdeutlicht also, dass es sich hierbei um den spezifischen Raumanteil bei einer bestimmten Temperatur (20 Grad) handelt und nicht um den ursprünglich zugefügten Masseanteil, wie wir bei unserem 50 Liter-Beispiel gesehen haben.
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