Dew-Drop Honigwein: Tautropfen im Likör…

Also: Wein mag ich. Fruchtsaft mag ich auch. Aber Fruchtwein? Hm, weiß ich gar nicht so genau, habe ich mich bisher nicht wirklich mit beschäftigt. Mal abgesehen von den „Nachtischschnäpsen“ in griechischen und asiatischen Restaurants, die gehen manchmal in Richtung Fruchtwein – aber wo die hingehen, will man i.d.R. nicht hinterher…

Umso interessierter war ich, als wir einen Honig-Fruchtwein zugeschickt bekommen haben, nämlich einen Dew Drop Black Currant – ein Honigwein mit der Geschmacksrichtung Schwarze Johannisbeere vom „Honigwinzer“ Matthias Pojar. Keine Industrieware, sondern quasi ein Garagenwein. Seit 5 Jahren macht der Met(al)-Fan mit einem Dipl.-Ing. in Biotechnologie bereits Honigfruchtweine im Nebenerwerb. Bei der Produktion seiner Honigweine wendet Matthias nach eigener Aussage Techniken aus der Weißweinherstellung an, z.B. die Maischegärung unter 15 °C. Nur rund 300 Liter entstehen so im Jahr – weniger, dafür besser, lautet das Motto.

Dew Drop heißt ja Tautropfen. So wie im Tautropfen das süße Versprechen eines neuen Tages schimmert, verspricht der Dew-Drop Honigwein ein süßes Geschmackserlebnis mit 12 Umdrehungen – allerdings am Abend und in geselliger Runde. Die Trinkgesellschaft war angehalten, den Dew-Drop Black Currant wie einen Wein zu verkosten, also schauen, riechen, schmecken. Gesagt, getan….

Dew-Drop Black Currant

Der Dew-Drop hat eine schöne, halbtransparente Farbe und wirkt optisch bereits sehr fruchtig – oder wer’s dramatischer mag: blutig. Riechen tut der Honig-Fruchtwein deutlich nach süßer Johannisbeere und lustigerweise auch nach Traubensaft. Erinnert ein wenig an erkalteten Glühwein. Geschmacklich ist der Dew-Drop v.a. erst mal eines: süß und sirupfruchtig, dabei aber schön rund. Eine Mittrinkerin fühlte sich an Moldawischen Wein erinnert („schmeckt genauso“), während andere Parallelen zu Sangria, Obstler und Likör zogen – oder zu Kinder Em-eukal, diesen Hustenbonbons aus der Apotheke, die alle Kinder lieben..zu Recht. Der Honigwein schmeckt sehr beerig mit Anklängen an dicke Malzbonbons und Mon Cheri. Schmecken tut er tatsächlich allen gut, man spürt doch den Unterschied zur günstigen „Nachtischvariante“.

Aber mehr als ein Gläschen wollte dann doch kaum jemand trinken – auch der Dew-Drop ist ein Nachtisch oder ein Aperitif und nichts, was man in größeren Mengen zu sich nehmen sollte, darin waren wir uns alle schnell einig. Aber der Abwechslung halber für zwischendurch ne feine Sache – erst recht für Leute, die gerne ein Likörchen nicht verschmähen.

Der Dew-Drop Black Currant kostet 10 Euro die Flasche und kann über die Webseite dew-drop.de bezogen werden.

Jetzt fragt sich vielleicht die ein oder der andere, was eigentlich genau ein Honigwein ist? Gute Frage…die am besten Dew-Drop-Matthias selbst beantwortet…in diesem Internet haben wir doch glatt ein Video entdeckt:

https://www.youtube.com/watch?v=VLrfrKeVUPA

Abschließend noch das Übliche: Wir haben den Wein zum Probieren und Beschreiben zugeschickt bekommen. Weder ist Geld geflossen, noch bestehen irgendwelche Absprachen, die ein günstiges Abschneiden des Weins in unserem Weinmagazin zum Inhalt haben.