Chablis Wein im Portrait

Chablis war für uns immer ein feiner Weißwein aus Frankreich. Etwas teurer ist er, selten unter 10 Euro zu haben. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Ist es eine eigene Rebsorte? Wo genau kommt er her? Diese Fragen beantworten wir euch hier auf WeinWonne. Zudem bieten wir Euch zwei Arten, euren perfekten Wein zu kaufen.

Wo kommt Chablis her?

Der Wein kommt aus dem nördlichsten Teil des Burgunds. Dort liegt eine kleine Stadt mit um die 2000 Einwohnern, in der einige der markantesten Weißweine der Welt hergestellt werden. Die Stadt Chablis gab der ganzen Region ihren Namen. Chablis liegt näher an Sancerre und der Champagne als an der Côte de Beaune, wo wiederum die berühmtesten Burgunder hergestellt werden.

Seit wann gibt es den Wein?

Chablis wird seit Jahrhunderten gemacht, vielleicht sogar schon seit dem sechsten Jahrhundert. Im Jahr 867 schenkte Karl der Kahle die Stadt einer Benediktinerabtei in Tours. Bis 1114 hatten Zisterziensermönche die Stadt übernommen und das Potenzial des Landes für Weißwein erkannt. Im Jahr 1477 wurde die Stadt dann Teil des Herzogtums Burgund. Seitdem ist sie mit der Côte d’Or verbunden.

Im Mittelalter wurde der Chablis oft als Sakramentswein verwendet. In einem Religionskrieg verbrannten die Hugenotten 1568 den leckeren Weißwein. Es dauerte ein paar Jahrhunderte, bis dieser wieder zu alter Blühte zurück fand. Die Weinberge erholten sich schließlich. Doch dann wendete sich die Situation für den Weißwein zum Schlechteren. Im 19. Jahrhundert litt der Wein zunächst unter der starken Konkurrenz aus Südfrankreich, das den Wein schneller mit dem Zug nach Paris transportierte. Des Weiteren kam dann noch der Mehltau- und Reblausbefall dazu.

Die Geschichte hinter dem Wein

Auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erging es dem Weißwein nicht gut. Beide Weltkriege hatten verheerende Auswirkungen auf die Weinberge. Zusätzlich litt er unter dem Frost zweier extrem kalter Winter. Der Frost ist nach wie vor die größte Herausforderung für die Herstellung von Chablis.

Jura-Mergel vor Ort macht den Boden besonders geeignet für den Anbau der Chardonnay-Traube, aus der der Wein gefiltert wird. Dieser Boden hat einen geringeren Kalziumgehalt als der „portlandische“ Boden, der im Großteil des übrigen Burgunds zu finden ist. Die Weinberge liegen an sehr steilen, felsigen Hängen der Hügel, die an beiden Ufern des Serein, einem kleinen Nebenfluss der Yonne, verlaufen.

Die verschiedenen Qualitätsstufen

Es gibt vier Appellationen, die wir im Folgenden kurz beschreiben.

AOC Petit Chablis

Dieser wurde im Jahr 1944 gegründet. Seine Weinberge liegen auf den Gipfeln der Hügel und bekommen daher mehr Wind und weniger Nachmittagssonne als die prestigeträchtigeren Lagen des großen Bruders. Die Weinberge des Petit haben „portlandischen“ Boden. Als Folge davon sind seine Weine im Allgemeinen fruchtiger und weniger aromatisch und komplex als die der höher eingestuften Nachbarn.

AOC Chablis

Diese Weinberge sind in der Regel nach Süden ausgerichtet und liegen an den unteren Hängen. Beide Sorten werden in der Regel jung getrunken. Die besten AOC Chablis können jedoch auch gut bis zu 10 Jahre altern.

Premier Cru Chablis

Die Anbaugegend des Cru umfasst 40 Weinberglagen, die in 80 spezifische Weinberge aufgeteilt sind. Diese sind in der Regel nach nach Süden ausgerichtet. Der Premier Cru unterscheidet sich durch sein typischerweise komplexeres Bouquet mit Nuancen von Jod, Honig und grünem Apfel. Am besten schmeckt er nach einer Lagerung von etwas fünf Jahren.

Grand Cru Chablis

Die nobelste der Sorten wird an südwestlichen Hängen produziert, die in sieben Mikroklimazonen unterteilt sind. Die Erträge der Grand-Cru-Weinberge sind per Verordnung niedriger als die der anderen Klassen. Zudem ist der Alkoholgehalt etwas höher. Der renommierte Grand Cru Chablis macht nur etwa 3% der gesamten Chablis-Produktion aus. Der volle Körper und der Säuregehalt der Grand Cru-Weine und einiger Premier Cru Chablis sind durchaus für eine Lagerung von 10 bis 20 Jahren geeignet.

Wie schmeckt Chablis Wein?

Aufgrund ähnlicher geologischer Voraussetzungen ist der Chablis dem Sancerre ähnlicher als anderen weißen Burgundern. Der Großteil der Gärung erfolgt in Edelstahltanks. Nur wenige Hersteller verwenden Eiche. Der Wein ist ein ganz besonderer Chardonnay. Die Farbe ist ein helles Strohgelb mit einem Schimmer von Grün. Das kühle Klima führt zu strengen Weinen mit größerer Säure und frischerer Mineralität als bei anderen weißen Burgundern.

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