Ein Böckser gehört zur eher wenig beliebten Gruppe der Weinfehler und dort auch gleich zu den häufigsten. Erkennt man u.a. daran, dass der Wein nicht schmeckt. In der Weinsprache heißt das Fehlton – was nicht auf die Farbe, sondern auf das Aroma bezogen ist. Ein Wein mit Böckser kann vielfältig missstimmig riechen, bspw. faulig (faule Eier), kohlig oder zwieblig. Auf jeden Fall merkwürdig und unangenehm.
Woher kommt dieser komische Name? Ratet mal: Welches ähnlich lautende Tier zeichnet sich durch einen ziemlich intensiven Eigengeruch aus? Genau, der (Ziegen-)Bock. Manchmal soll ein Böckser stark an einen stinkenden Ziegenbock erinnern. Toll, diese Wortkreation gefällt uns unheimlich gut!
Entwickeln kann sich ein Böckser durch Fehler bei der Weinherstellung (bspw. zu viel Schwefel, zu hohe Gärtemperatur, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, falsche pH-Werte) oder auch durch falsche Lagerung. Wird der gemeine Böckser früh entdeckt, kann man mit bestimmten Mittelchen noch gegensteuern, je weiter die Reifung des Weines fortgeschritten ist, desto weniger erfolgversprechend sind die Behandlungsversuche.
Andere Namen für den Böckser: Böxer, Böchser, Hefeböckser. Was tun bei einem Böckser: Wein wegschütten…
Dein Interesse am Thema ist geweckt? Unter nachfolgendem Link findest Du auf der Seite der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg eine sehr ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema: Weinfehler Böckser