Zinfandel Rotwein
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Die Rotweinrebe Zinfandel
Bei der Rebsorte „Zinfandel“ handelt es sich um eine rote Rebe, die schon seit der Zeit des Goldrausches anno 1848 bis 1854 überwiegend in Kalifornien beheimatet ist. Seitdem der ungarische Oberst Agoston Haraszthy die Zinfandel Rebe in die USA brachte, hat diese heute hier eine riesige Bedeutung. Aber auch in Italien ist die Rebe unter dem Namen „Primitivo“ zu finden. Sie wird seit dem Jahr 1799 in Apulien angebaut und ist mit der „Zinfandel“ Rebe identisch.
Der „Zinfandel“ ist eine krankheitsresistente Rebsorte, der der Echte oder Falsche Mehltau kaum etwas anhaben kann. Die Rebe weist jedoch eine sehr kurze Zeitspanne von der optimalen Reife zur Vollreife auf. Hinzukommt noch, dass die Beeren an einer Traube diverse Größen haben können, was dazu führt, dass sie nicht nur unterschiedlich reifen, sondern auch nicht zur gleichen Zeit gelesen werden können. So können neben vollreifen Beeren auch grüne dazwischen hängen, was natürlich die Lese sehr erschwert, denn grüne und überreife Beeren wirken sich negativ auf den Ertrag aus.
Der hohe Zuckergehalt und seine Säurearmut waren es auch, die der Zinfandel Rebe den Beinamen „Marmeladenbombe aus Übersee“ einbrachte. Die Trauben dieser Rebsorte sind nicht nur leckere Tafeltrauben, sie bilden auch die optimale Grundlage für üppige, aromatische, samtige Weine und sogar für einen vollfruchtigen, weichen Rosé.
Die Rebsorte „Zinfandel“ – der Ursprung
Wie bereits erwähnt, sind die Rebsorten Primitivo und Zinfandel die gleichen Reben, die sowohl in Italien als auch seit 1848 in Kalifornien (USA) angebaut werden. In Italien, genau genommen in Apulien, fiel dem Botaniker Francesco Filippo Indellicati bereits anno 1799 die sehr früh reifende Rebe, botanisch primativus (zuerst reifend), in wilden Weingärten auf. Erst seit dem Jahre 1860 wurde diese Rebe, die damals nach der kroatischen Stadt Zagreb benannt wurde und unter dem Namen „Zagarese“ firmierte, in „Primitivo“ umbenannt. In Amerika wurde die Rebe „Zinfandel“, von der man sehr lange glaubte, dass es sich um eine autochthone Rebsorte handle, wohl erstmals in den 1850er-Jahren angepflanzt. Sie soll von dem Ungarn Agoston Haraszhy mit mehr als 300 anderen Rebsorten nach Amerika gelangt sein. Heute ist die Zinfandel Traube eine amerikanische Spezialität von großer Bedeutung.
Da beide Länder, Italien und USA, der Meinung waren, dass sich der Ursprung der Zinfandel / Primitivo Rebsorte in ihrem Land befände, entfachte zwischen Italien und den USA ein heftiger Streit. Erst im Jahre 1967, als der Paläontologe Goheen sich während seines Besuches in der italienischen Stadt Bari ein Glas Primitivo genehmigte, stellte dieser fest, dass der „Primitivo“ dem „Zinfandel“ geschmacklich verblüffend ähnlich ist. Also nahm er ein paar Reben mit nach Kalifornien. Die erste Bestätigung, dass die beiden Rebsorten nachweislich identisch sind, kam dann 1972 nach morphologischen Untersuchungen sowie im Jahre 1999 nach einer durchgeführten DNA-Analyse heraus. Also die „Zinfandel“ und die „Primitivo“ sind die gleiche Rebsorte. Dass die beiden Reben Zinfandel / Primitivo von der kroatischen Rebsorte „Crljenak“ abstammen, ist im Jahre 2001 anhand von Studien eindeutig nachgewiesen worden. Der Ursprung der Zinfandel Trauben liegt also in Kroatien.
Zu seinem Namen soll der „Zinfandel“ durch einen Irrtum gekommen sein, und zwar durch falscher Beschriftung eines Paketes, mit dem die in Österreich vorhandene Weiße Rebsorte „Zierfandel“ verschickt werden sollte. Hierauf vermerkte man nicht „Zierfandel“, sondern versehentlich „Zinfandel“. So wurde der falsch geschriebene „Zierfandel“ zum Namensgeber der „Zinfandel“ Rebsorte. Es ist davon auszugehen, dass sich der Name „Primitivo“ von dem italienischen „primus“ beziehungsweise dem lateinischen „primativus“, die beide auf das Wesensmerkmal der Trauben „frühes Reifen“ hinweist, ableitet und im 17. Jahrhundert von den Mönchen des Benediktinerordens verliehen wurde.
Die Anbaugebiete der Rebsorte „Zinfandel“
Die Rebsorte „Zinfandel“ wird wie schon vor hunderten von Jahren von Winzern und Weinbauern in Kalifornien in den USA, dem bedeutendsten Weinanbaugebiet auf circa 20.000 Hektar und in Italien auf 12.200 Hektar, ja sogar in Deutschland auf 15 Hektar und in kleinen Mengen in Australien, Chile und Südafrika angebaut.
Im Bundesstaat Kalifornien der Vereinigten Staaten sind die bekanntesten Regionen, in denen die Zinfandel Reben angebaut werden, die Gebiete Mendocino und Lake Counties in den Hauptweinregionen Napa Valley und Sonoma Tal. In diesen Regionen sind die Tage recht heiß und die Nächte kühl und feucht. Bestimmt wird das Klima durch den Einfluss des nahen kühlen Pazifiks, des pazifischen Küstengebirges und dem kalifornischen Längstal Central Villey. Diese Regionen sind geprägt von unterschiedlichen Böden, wie Kreide, Vulkangestein, Kalk und Lehm und einem konstanten Klima mit viel Sonne und geringem Niederschlag.
Auch in Italien in der Region Apulien, wo die Zinfandel Rebsorte „Primitivo“ heißt, werden Weinbauflächen mit der roten Zinfandel Rebe bestockt. Sogar Teile der, sich an der Südküste der Halbinsel Salento befindlichen Provinzen Brindisi und Tarent (Absatz des Stiefels von Italien) sind in diesem Anbaugebiet involviert. Für eine sehr gute Entwicklung der Zinfandel Trauben sind karge und wasserdurchlässige Böden und viel Sonne optimal. Daher sind die Reben oft auf Hanglagen zu finden. Dass die gekelterten und ausgebauten Weine aus den Zinfandel Trauben elegant und komplex daherkommen, ist nicht zuletzt dem vorherrschenden maritimen Klima mit seinem kühlenden Seewind und den kühleren Nächten zu verdanken.
In Deutschland an der Bergstraße in Hessen konnte durch kulturhistorische Funde im Jahre 2002 belegt werden, dass die Zinfandel Rebe bereits vor circa 400 Jahren, damals als ungarische Sorte, angebaut worden ist. Heute werden nur wenige Weinbauflächen mit Zinfandel Reben bestockt, und dies erst wieder seit ein paar Jahren. Die Australier bauen die Zinfandel Trauben in kleinen Mengen in der Weinbauregion Swan Villey in Westaustralien an. Dank des hier vorherrschenden mediterranen Klimas entstehen hier sehr körperreiche und delikate Zinfandel Rotweine.
Die schönste Weinbauregion der Welt ist die am Kap in Südafrika. Sie beinhaltet den Großteil der Weinanbaugebiete, das heißt, neben 27 unterschiedlichen Bezirken bauen auch 78 kleinere Gemeinden die Reben an. All diese Weinanbauregionen unterscheiden sich im Klima und den Bodenverhältnissen. Die Weine weisen je nach Anbaugebiet einen ausgeprägten Charakter auf, sie sind vollmundig und kräftig.
„Zinfandel“ Weine – ihr Charakter und Geschmack
Dank des Charakters und des hohen Zuckergehaltes der „Zinfandel“ Rebsorte ist es den Winzern möglich, hochwertige, körperreiche dunkle Rotweine mit einem Alkoholanteil von 13 bis 16 Volumenprozent zu keltern und auszubauen. Aufgrund des hohen Alkoholanteils erhalten diese Weine häufig eine ölige Struktur und einen volleren Körper. Aber auch die Herstellung eines Rosé aus den Zinfandel Trauben ist machbar.
Bei den Zinfandel Weinen steht zwar immer die Frucht im Mittelpunkt und dennoch sind geschmacklich für diese Weine würzige Aromen wie Zimt, Nelke und schwarzer Pfeffer, aber auch intensive Noten von dunklen Waldfrüchten wie Himbeere, Brombeere und dunkle Kirschen charakteristisch. Doch auch der ausgeprägte Charakter der jeweiligen Anbauregion ist in den Rotweinen zu spüren.
Schon gleich nach dem Einschänken des Weines in das Glas steigt aus ihm ein Bouquet von fruchtigen Noten aus Beeren wie Himbeeren und Brombeeren, Kirschen und Aromen von Gewürzen in die Nase. Im Mund zeigt er sich sehr opulent und am Gaumen präsentiert er sich mit fruchtigen Noten von Pflaume und dunklen Beeren, Rosinen, facettiert von Zimt und einem Hauch Pfeffer. Er kann sich aber auch mit schokoladigen Aromen, mit feinen Taninen und einem eleganten Hauch von Frucht oder aber originell mit klarer Frische, gepaart mit Aromen von Orangenschale, Zimt und einem Touch Tabak sowie Röstaromen zeigen.
Der Zinfandel Rosé verwöhnt die Nase mit einem Duft aus frischen Erdbeeren und zarter Zitronenmelisse. Aber auch Noten von Agrumen, Pfirsich und Himbeere sowie Anhänge nach Nelke und Muskatnuss können im Bouquet erkennbar sein. Am Gaumen stellt sich der Zinfandel Rosé sehr harmonisch und jugendlich frisch, mit Noten von saftigen Früchten und feiner Textur in Kombination mit einer zarten, fein strukturierten Süße dar. Bis ins Finish ist die deutliche Frucht zu spüren.
Optisch präsentieren sich die Zinfandel Weine in einer kräftigen roten Farbe, nur bei den Rosé Weinen reicht die Farbpalette von einem zarten über einem kräftigen Rosé bis hin zu einem kräftigen Lachs.
Kombination von „Zinfandel“ Weinen zu Speisen
Zinfandel Rotweine mit ihren dichten Aromen von Beeren und Schokolade sind eine ideale Ergänzung zu kräftigen Speisen. Dazu zählen beispielsweise gebratenes, saftiges Roastbeef oder Steak, gebratene Gans, Truthahn, Ente und Wild, besonders, wenn fruchtige Soßen mit Preiselbeeren und Cranberrys die Begleiter sind. Ein mittelschwerer roter Zinfandel ist die optimale Ergänzung zu einer Pasta mit Tomatensoße, Canelloni oder Lasagne. Wenn aber eine deftige, gebratene Lammkeule, ein aromatischer Schmortopf mit Schweine- oder Rindfleisch beziehungsweise ein anderes anspruchsvolles Fleischgericht auf dem Tisch steht, dann ist ein schwerer Rotwein mit einem kräftigen fruchtigen Geschmack der Richtige.
Ein Zinfandel Rosé ist besonders gut zu Fischgerichten, Pasta, Hähnchen-Curry, Käse, frischen Salaten und Gemüsegerichten, frittierten Speisen, Risotto, Wurst wie Salame Rosa und Mortadella, weißem Fleisch wie Geflügel und Kaninchen sowie zu Desserts kombinierbar.
Doch auch bei einem Weinabend mit Freunden oder bei einem romantischen Abend zu zweit vor dem Kamin ist ein Zinfandel Rotwein der optimale Begleiter. Der fruchtige Rosé ist der ideale Sommerwein und gut gekühlt ein toller Aperitif und Begleiter auf jeder Grillparty im Garten. Außerdem ist er ein guter Einstieg in die Welt der „Zinfandel“ Rebsorte.