Rotwein Primitivo
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Die Rotweinrebe Primitivo
Bei der Rebsorte Primitivo handelt es sich um eine schwarze Rebsorte, die von den Abruzzen bis zur Basilicata und von Sardinien bis nach Kampanien weit verbreitet ist. In den 1990er Jahren war seine Anbaufläche in Italien mit 17.000 ha die neuntgrößte, und nur etwas kleiner als die des auch sehr beliebten Negro Amaro. Aus agronomischer Sicht ist der Primitivo eine recht anspruchsvolle Rebsorte, sie reagiert empfindlich auf längere Trockenperioden und auf extreme Feuchtigkeit.
Die dunkelblauen, reichhaltig blühenden Trauben sind mittelgroß und liegen sehr dicht und kompakt beieinander. Die Ernte des Primitivo findet zwischen Ende August und Anfang September statt. Häufig werden die Reben im Gobletverfahren angepflanzt, was zwar keine großen Erträge aber dafür eine sehr hohe Weinqualität ergibt. Die Reben des Primitivo können äußerst langlebig sein, in der apulischen Landschaft kann man über 80 Jahre alte Rebstöcke finden.
Der Ursprung der Rebsorte Primitivo
Die Ursprünge des Primitivo sind ungewiss, es wird aber angenommen, dass die Rebe dalmatinischen Ursprungs ist und vor mehr als 2000 Jahren von den alten Illyrern nach Apulien gebracht wurde. Sein Name leitet sich ohne Zweifel von der frühen Reifung der Trauben ab und wir wissen mit Sicherheit, dass die Rebsorte bereits Ende des 18. Jahrhunderts unter dem Namen Primitivo bekannt war.
Anbau von Primitivo
Für den Anbau der Rebsorte Primitivo sind die Regionen Abruzzen, Basilicata, Kampanien, Latium, Sardinien und Umbrien ausgewiesen, Hauptanbaugebiet mit dem besten Primitivo ist jedoch Apulien. Sehr verbreitet ist der Primitivo in der Provinz Taranto, wo 60-70 % der Gesamtproduktion erzeugt werden und wo auch der berühmte DOC Primitivo di Manduria hergestellt wird. Er wird auch mit großem Erfolg in der Gegend Gioia del Colle angebaut, dort entsteht der zweite Primitivo-Wein mit DOC-Prädikat.
Am Bogen des ionischen Meeres herrscht ein mediterranes Klima mit heißen Sommern und milden Wintern, wobei sich die Niederschläge hauptsächlich auf den Winter konzentrieren. Im südlichsten Teil der Region Apulien, zwischen Brindisi und Lecce, erzielt der Primitivo mit der Bezeichnung IGP Primitivo Salento hervorragende Ergebnisse. Im Salento herrscht ein feuchteres, aber ebenso niederschlagsarmes Klima, auch sind die Böden in den verschiedenen Anbaugebieten unterschiedlich beschaffen. Sonne, Meer und Wind sind die wichtigsten Merkmale, die das Klima in Apulien bestimmen und die auch die dort angebauten Trauben positiv beeinflussen.
Eigenschaften der Rebsorte Primitivo
Eines der Hauptmerkmale des Primitivo ist der hohe Zuckergehalt der Trauben, die folglich einen Wein mit einem hohen Alkoholgehalt produzieren. Der Wein wird vorschriftsgemäß aus mindestens 85% Trauben der Rebsorte Primitivo hergestellt, die restlichen 15% des Weins dürfen aus nicht aromatischen Trauben aus der Gegend bestehen. Der Primitivo hat im Allgemeinen eine tief rubinrote Farbe mit violetten Reflexen, die mit zunehmender Reifung in Richtung granatrot tendieren. Sein Bouquet besteht aus roten Früchten, wie Sauerkirschen, Brombeeren und Pflaumen mit zusätzlichen blumigen Noten von Veilchen.
Die Reifung im Barrique verleiht ihm würzige Noten, darunter Zimt, Kakao, schwarzer Pfeffer und Lakritze. Am Gaumen ist er warm, voll und einhüllend. Er verfügt über delikate Tanninen und einen guten Nachklang. Seine Reifung kann neben der Weichheit auch die bereits vorhandenen würzigen Noten betonen, dadurch werden die Weine sehr komplex und aromatisch. Der Primitivo wird nicht nur im Barrique gereift, in jüngster Zeit ist die sogenannte Amphorenreifung wieder in Mode gekommen.
Nicht selten führt der hohe Zuckergehalt der Moste zu leicht süßen Weinen, die ein rundes und weiches Gefühl am Gaumen vermitteln. Der DOP Gioia del Colle hat die typischen Eigenschaften des Primitivo, bei ihm verbindet sich eine mineralische Note mit der typischen Intensität und Weichheit. Der Primitivo di Manduria zeichnet sich durch alkoholische Stärke und Weichheit aus, die die ausgeprägte Tanninstruktur ausgleicht. Beide Weine haben eine ausgezeichnete Fähigkeit zu altern. Die ideale Serviertemperatur reicht von 16°C für die jüngeren Weine bis zu 20°C für die älteren Weine, für die Ballongläser zu empfehlen sind, um die Aromen am besten genießen zu können.
Der Primitivo wird zu gehaltvollen Mahlzeiten gereicht, um den hohen Tannin- und Alkoholgehalt auszugleichen. Ideal sind rote Fleischsorten, gebraten, gegrillt oder mit pikanten Saucen, aber auch Wild, Schmorbraten und lang gekochte Eintöpfe. Die jüngeren Weine eignen sich aber auch als Tischwein für verschiedene Pastagerichte mit Fleischsaucen, die älteren Jahrgänge sind ein perfekter Begleiter zu Käsesorten mit kräftigem Geschmack.